Donnerstag, 28. Mai 2009
Sydney 6.5.09
Anne war tatsächlich pünktlich zu hause morgens, so dass wir gut hätten los kommen können. Können!
Ich dachte mit meinem senilen hirn nämlich das ich meine karten verloren hätte. Ich hab sie ganz sicher in den shuttlebus mitgenommen und ich war auch der meinung ich hab sie mit ins zimmer genommen, aber ich konnte sie dort nicht finden. Anne suchte mit, aber sie blieben verschwunden. Alle meine 5kg karten aus melbourne und GOR, ich konnts ja nicht glauben. Ich hab mich so zurück gehalten um nicht alle zu kaufen wegen des gewichts und dann verlier ich die und krieg die nie wieder?
Ich rief bei der shuttlezentrale an, aber die hatten bisher nix gefunden, würden mich aber noch anrufen wenn sie was sehen. Unten an der rezeption haben wir auch gefragt ob sie welche gefunden haben, auch nichts. Dafür haben wir aber raus gekriegt das sie einen abstellraum für koffer haben. Wir müssen Freitag ja um 10 auschecken, der shuttlebus kommt aber erst halb 1 und wir wollten in der zeit ja noch was machen. Jetzt wussten wir wenigstens wo wir die koffer lassen konnten in der zeit. Von meinen karten weit und breit keine spur 

Fand ich super, passte zu meiner laune nachdem auch noch mein kulturbeutel kaputt gegangen ist. Der druckknopf ist aus dem material gerissen. Beschiss! die tasche war erst 25 jahre alt, hätte ruhig noch was halten können…jetzt ist oma giselas beutel reif für den müll und mir fliegen sämtliche badartikel durch den koffer.

Gefrühstückt haben wir unterwegs, in unserem viertel gabs genug möglichkeiten was einzukaufen.
Wir hatten ja beschlossen heute alles zu erlaufen, also ging es los von kings cross durch wolloomooloo (ja so stand es auch auf den ortsschildern geschrieben) und hinein in den botanischen garten.
Im schatten war es noch etwas kühl und man brauchte ne jacke, aber sobald wir im garten waren und die sonne schien wurde es echt heiß, dabei sagten ja alle sydney wird so kalt, jaja, wir und unser wetterglück :D

Der botanische garten war richtig schön. Überall blühte irgendwas obwohl es ja herbst war, ich will gar nicht wissen wie es dort im frühling aussehen muss wenn wirklich alles wächst und sprießt. Das gute an sydney ist das die voll auf touris eingestellt sind, gleich am eingang gabs freiwillige die karten und Tipps verteilten. Wir liefen also los und auf den karten sieht er immer so groß aus finde ich, aber beim laufen ist einem das kleiner vorgekommen, irgendwie.

An einer ecke gab es einen kaktusbereich, der war cool. Was alles ein kaktus ist, ich hätts nicht geglaubt. Und wie groß einige wurden, kennt man nur aus dem fernsehen irgendwo im nirvana in einer wüste. Einige sahen echt lustig aus mit so was wie spinnenweben dran, keine ahnung wozu das gut sein sollte. Einige waren richtige bäume und dazwischen überall kleine hübsche kakteen, einige blühten sogar, einige hatten nur blühten die bald aufgehen.
Viehzeugs war kaum da, haben 2 oder 3 von diesen bunten spinnen mit den ringelsöckchenbeinen gesehen, aber keine echten großen. Ich hatte ja erwartet das da eher was rumläuft, zumal wir auch die einzigen waren die da grade durchstiefelten, also weniger störungen als anderswo.

Ich musste mal wieder aufs klo, also gingen wir zu diesem cafe in der mitte und da war irgendwie ein höllenlärm. Als würden alle vögel auf einmal anfangen zu kreischen mit irgendwelchen schreien zwischendurch, war ganz merkwürdig. Wir gingen dann mal ein stück weiter, übrigens an seen zugewuchert mit seerosenblättern und brunnen in der mitte vorbei- total schön, und kamen auf einen dicken weg mit bäumen rechts und links. Oben in den bäumen flughunde! Hunderte von tausenden von flughunden und die machten diesen höllenlärm. Es war unglaublich!
Die leute haben uns erzählt das die viecher eine totale plage seien weil sie alles kaputt fressen. und tatsächlich waren die bäume oben alle abgeknabbert und nur die nackten äste sind übrig geblieben. Muss ein immenser schaden sein, so viele viecher wie da in den bäumen hingen. Es soll irgendwelche ausrottungsvorschläge schon geben, aber gesehen haben wir davon nicht viel.
Dafür tonnen von flughunden. Die meisten hingen einfach kopfüber im baum und pennten, aber viele haben sich auch bewegt, sind von ast zu ast geklettert, was unglaublich niedlich ausgesehen hat. Einige haben sich gekratzt was noch geiler war. Sie haben richtig ihre hände benutzt zum klettern und kratzen, was lustig aussah weil sie ja flügel haben bis zu den fingern. Einer hing an seinen händen im baum und hat sich mit den hinterbeinen kräftig geschubbert. Als er dann fertig war hat er sich wieder an die hinterbeine in den baum gehangen und die flügel um sich gewickelt zum pennen, nur göttlich.

Das gekreische kam von flughunden die sich stritten. Es war unfassabr wie viele viecher sich untereinander gekabbelt haben wie die idioten, es war vormittags, fetter sonnenschein- soviel zur nachtaktivität. Zwei hingen kopfüber im baum und kämpfen dann mit dem nachbarn, keine ahnung um was, platz gab es genug, futter hing da auch nicht, sie stritten einfach und machten ein irrsinns theater dabei. Und es waren nicht nur zwei sondern etliche die dann mal ebend mit dem linken, rechten oder gleich beiden stritten. War echt ein schauspiel.
Während ich grade fröhlich zwei um sich tretende und flügelschlagende streithähne filmte, flog plötzlich ein ganzer schwarm oder ist es ein rudel flughunde? herde? Jedenfalls flogen ganz schön viele plötzlich los, direkt über unsere köpfe hinweg. War total geil, wie batman sahen die aus und dann so viele. Im dunkeln mit den geräuschen hätte einem das schon leicht angst machen können glaub ich. Bei strahlenden sonnenschein wars echt ein anblick und zum glück lief grade die cam :D

Anne fand die flughunde total toll und kam aus dem starren gar nicht mehr raus, sie wollte einen mit nach hause nehmen, so wie ich die wombats. Ich hätte gern mal einen von richtig nah gesehen und gestreichelt. Die sahen ziemlich groß und weich aus mit ihrem hellbraunen pelz, wobei sie dann eigentlich hätten eingehen müssen in der hitze. Haben sich ja nicht schatten gehängt sondern in die pralle sonne damit sie auch ja jeder sehen kann. Wobei, eigentlich waren sie dabei ja mit den schwarzen flügeln umwickelt…kriegen flughunde eigentlich sonnenbrand? Jedenfalls hingen im botanischen große dicke pelztiere in den bäumen und machten ein affentheater, mehr natur geht in der großstadt wahrscheinlich auch nicht….

….dachte ich, bis wir zu den kakadus kamen. Anne hatte schon in anglesea versucht den kakadu, der morgens auf unserem gartengeländer saß zu knipsen. Da dachten wir noch er gehört vielleicht zur besitzerin des hauses und er darf rumfliegen mit seinem freund. (hinterher auf dem weg in die blue mountains saßen die viecher zu hauf auf den stromleitungen, wie die tauben bei uns).
Jedenfalls saßen unter bestimmten bäumen rudelweise kakadus und ich meine rudelweise! Meistens über 10 tiere auf dem boden und noch mal ganz viele oben in den bäumen. Wir dachten wir spinnen, wie die tauben in deutschland hocken da dicke papageien. Und die waren dick und groß, davon wird ne 4 köpfige familie satt wenne den grillst. War unglaublich.
Wir gingen dann mal näher dran um zu sehen was die da treiben, einige waren etwas schissig und flogen in den baum, andere gingen einfach nur zur seite und puhlten weiter in der wiese auf der suche nach den früchten die vom baum vielen und anscheinend extrem lecker sind, so wie die sie verputzten. Sie essen übrigens mit den füßen. Erst wird mit dem schnabel in der wiese gewühlt bis sie was haben, dann nehmen sie das mit dem schnabel auf und dann kommt ein fuß, der das kleine ding festhält während sie mit dem schnabel dran rumknabbern. Total geil, sind wirklich intelligent die viecher.

Anne suchte im gras nach dem zeug aus dem baum um sie zu füttern, ich hing mit meiner cam am boden und machte nahaufnahmen. Ich hatte einen kakadu der mich ziemlich nah ran ließ ohne ängstlich wegzufliegen. Im gegenteil er blieb kackendreist an der stelle hocken wo grade das futter lag und kam danach sogar noch ein schritt auf mich zu fürs nächste teil.
Ich fand den nur cool und ging noch näher ran um nähere bilder zu machen. Wir waren so nah das ich ihn hätte streicheln können, man war das ein brummer. I
ch wollte dann eine ganz nahe nahaufnahme von seinem gesicht machen als es ihm dann doch zu viel wurde, aber anstatt wegzuflattern wie die anderen hat er versucht die cam zu attackieren. Das wärs gewesen, äh ja mutter, deine cam…äh…sie knirscht weil überall sand drin ist von moreton und die linse…naja weißt du, da war so ein großer weißer vogel, der wurde etwas frech und ..äh…naja :D
Ich hätt mich echt wegschmeißen können. Dieser vogel wurde echt frech und war danach sogar richtig angepisst. Als ich wieder auf ihn zuging zum knipsen hat er mich anzugreifen versucht. Er kam auf mich zu gehopst und wollte in meinen schuh hacken, er hat mich richtig gejagt. Ich ging zurück damit er meinen schuh nicht erwischt und er kam nach und hat gehackt, war so cool, er hat mich von der wiese und über den halben weg gejagt. Dann hat er sich umgedreht, ist zurück auf die wiese gegangen und als ich ihm folgte drehte er sich um und hob ein beinchen, sah aus als ob er mich treten wollte :D der war ja so putzig!
Als ausgleich für die ganze ärgerei gabs dann ein stück keks, den fand er gut.

Später auf dem weg zum opernhaus haben wir im unteren teil des gartens dann noch ne große gruppe gefunden und anne wollte so gern fotos von einem tier mit aufgestelltem gelben kamm haben. Aber die haben den nur hoch gemacht wenn sie geflogen bzw dann gelandet sind. Also lief ich über die wiese, erschreckte arme vögel (die nicht im mindestens so mutig waren wie mein freund vorhin) und versuchte fotos von kämmen zu machen. Sah irre aus, aber es hat geklappt ohne angekackt zu werden, irgendwann saßen nämlich alle über mir in den bäumen.

Mitten im botanischen garten gab es einen kräutergarten. Wir sind also mal hin und tatsächlich, überall roch es nach irgendwelchen kräutern und es gab tonnen für mike zum kochen. Einfach so mitten in der pampa und die frauen von der info meinten man könne sich auch was mitnehmen wenn man will. Riesen rosmarin und thymianbüsche, etliche oberschenkelhohe büsche mit zeug das mir bekannt vorkam, mich aber nicht mehr erinner und mittendrin zwei zitronenbäume mit einer bank drunter zum ausspannen. Wie in spanien irgendwie und dann noch die echten gelben zitronen an den bäumen, war schon cool.

Der rosengarten war enttäuschend. Hatte mir ne riesen fläche mit lauter rosen vorgestellt und alles blüht. Dafür gab es so was wie holzstangen in reihen und an denen waren mit abtsänden rosenbüsche festgebunden mit einigen blüten dran. Sahen nach überhaupt nichts aus, eher wie noch nicht vorhandene weinreben. Anne meinte rosengärten seien so, da gibt’s keine fetten flächen mit büschen sondern die wachsen an so sträuchern. Ich kenn isas rosenstrauch im vorgarten, der war groß und hatte fette blüten und musste nicht mit holz gestützt werden, so was dachte ich und dann einer neben dem anderen, das man nix anderes mehr sieht. Langweilig! Ich lege mir nie einen rosengarten zu, dann eher die kräuter und zitronenbäume.

Danach sind wir weiter richtung opernhaus gegangen. Im botanischen garten ist eine art schneise, links und rechts ist garten und in der mitte ist schon meer. Die küste ist also wellig und nicht glatt. Wir gingen an dieser seite lang und bestaunten die wellen die gegen die wand schlugen, sah echt witzig aus. gegenüber dann der grandiose ausblick auf north sydney und hinter uns alles grün, teiche, blumen, bäume, sonnenschein…

Links kam dann das opernhaus. Vielleicht sollte ich vorher erklären, das ich das opernhaus gar nicht mag. Immer wenn ichs im fernsehen gesehen hab fand ich es hässlich (naja ok außer silvester mit den raketen :D). die form ist ja ganz nett aber der platz so mitten auf dem braunen betonklotz im nirgendwo, das braune haus auf diesem riesen braunen podest und oben drauf die dreckigen fliesen. ich fands echt hässlich immer und konnte nicht so recht verstehen wieso alle so davon schwärmen und ich versteh es immer noch nicht. Ich find es immer noch grotten hässlich von nah im licht.
Von weiter weg, abends schön beleuchtet das man den ganzen braunen beton nicht sieht, ist es echt hübsch und passt wunderbar in die lage. Aber als wir da direkt vor standen auf diesen braunen stufen, das gebäude dasselbe schäbbige braun, innen braune einrichtung, draußen das braune betonpodest, sogar braune fenster! Es ist unfassbar. Da haben die damals so eine innovative idee gehabt mit der form der segel und dann setzen die so einen braunen klotz dahin. Das gebäude hat dieselbe farbe wie der ganze lange hafen, alles ist dasselbe braun, total schäbbig! Und die von weitem weißen fliesen, sind in echt kleine beige dreckige fliesen, hässlich!!!
Naja wir knipsen natürlich, dafür waren wir da. Wir umrundeten es und fanden es noch hässlicher, also gingen wir zurück richtung hafen, circular quay, von weitem sieht es eindeutig besser aus.

Wir latschten durch die sonne und es war ziemlich heiß, also beschloss ich wieder eine weiße schokolade zu trinken, aber keine heiße sondern kalte :D
Ich ging hin und bekam einen halb liter becher mit eis, also echter eiscreme, milch und geschmolzener schokolade und sahne oben drauf. War genauso geil wie die heiße schoki am tag zu vor. Gut das ich da nicht wohne sonst würd ich nur fett werden.

Im reiseführer hatte ich etwas über eine monorail gelesen, eine einschienenbahn die einmal im kreis um darling harbour rumfährt. Ich wollte damit fahren. Wir überlegten und kamen zu dem schluss das wir in der stadtmitte, also haupteinkaufsstraße einsteigen und dann wieder aussteigen würden um danach die stadt unsicher machen. Es gibt in sydney einen kostenlosen bus der einmal die stadtmitte umrundet. Wieso gibt es so was nicht deutschland? In brisbane gabs den, in melbourne gabs die tram und in sydney auch wieder ein bus. Das ist so praktisch!
Wir stiegen also in den bus und fuhren das kurze stück und plötzlich waren wir mittendrin.
Ein unfassbares gewusel aus leuten! Es war so geil. Eine wilde mischung aus touris und den ganzen einheimischen die grade Mittagspause hatten und umherliefen. Man sah sofort den unterschied, die arbeiten alle voll schick, die frauen sahen als ob sie abends weggehen würden, schicke kurze kleider, ein paar hatten hosenanzüge an oder edle röcke mit passenden blusen und alle high heels, die männer ausnahmslos im dunklen anzug (schwarz oder dunkelgrau, niemand in braun oder blau), krawatte und lackschuhen. In rudeln liefen sie über die straßen und quetschten sich an rudeln aus anderen richtungen und uns touris vorbei. War schlimmer als weihnachtsmarkt westenhellweg und freibier.
Unglaublich viele leute, neben new york keine so volle stadt gesehen. Der unterschied war allerdings das man nicht angeschissen wurde wenn man wo stand und sich orientiert oder einfach nur geguckt hat. Sie gingen um einen rum und gut .

Wir latschten also da lang und schauten geschäfte an und suchten die monorailhaltestelle, übrigens gabs auch hier fast nur diese kleinen läden wie überall anders auch. Sicher, es gab auch wirklich große geschäfte wie myer (so was wie kartstadt) über mehrere etagen, fresstempel und einige einkaufszentren mit vielen geschäften, aber hauptsächlich diese kleinen geschäfte.

Die haltestelle zu finden, war schwieriger als gedacht. Die monorail führ nicht auf dem boden sondern war eher eine art schwebebahn, die quasi eine etage über den köpfen fuhr. Wir suchten nach dem aufgang, fanden aber keinen. Sind dann einfach der schiene gefolgt, irgendwo muss man ja hinkommen. Plötzlich bog die ab und fuhr in ein haus, aha, da könnte also ne haltestelle sein, aber wie kommen wir in das haus? Unten drin war ne bank, in der ersten etage auch bank. Da also nicht, aber wir fanden ein schild um die ecke rum. Wir folgten und gingen in etwas das aussah wie ein minikaufszentrum. Man ging in eine halle, rechts und links 3 geschäfte und rolltreppe nach oben, aha, also hoch. Oben drin ein souvenierladen, ich kaufte also spiele, schließlich waren alle anderen weg und ich musste meinen bestand wieder auffüllen. Allerdings keine spur von einer haltestelle. Wir also wieder runter und raus, blödes schild, wohin führte das? Wir gingen erstmal weiter die straße lang und plötzlich ein wegweiser in eine echte mall mit mehr geschäften und dem hinweis auf die monorail, allerdings relativ weit weg von der ecke mit der bank und der haltestelle. Naja was solls, wir latschten und kamen tatsächlich irgendwann an. Monorail kam und wir stiegen ein.

War witzig, sind dann auch über die brücke in darling harbour gefahren wo wir am ersten tag abends mit leifi standen und ich auf die häuser und lichter starrte. Wir kamen an chinatown vorbei und an paddys market, den wollten wir ja gerne sehen, aber natürlich hatte der zwischen montags und mittwochs geschlossen, donnerstags waren wir in den blue mountains und freitags um halb 3 ging der flieger nach brisbane.
Wir stiegen wieder mitten in der stadt aus und wollten bummeln bis uns auffiel das wir ja eigentlich noch auf die harbour bridge wollten. Das sollten wir vll noch im hellen machen, die stadt hat ja lange offen hier und das geht auch im dunkeln. Wir fuhren mit dem umsonstbus ne station und haben dann den weg auf die bridge gesucht. Vom circular quay haben wir die leute immer da oben rumlaufen sehen, aber nirgendwo gabs stufen nach oben, dachten also am anfang der brücke müsste es einen fußgängerweg geben. Straßenkarte raus und richtung bridge. Wir helden wären dann fast auf dem highway gelandet, das hätt ne radiomeldung gegeben: dämliche touris auf den fahrbahnen der harbour bridge fahrt vorsichtig oder nietet sie um, sie habens nicht anders verdient….

Wir waren aber so schlau nicht auf die straße zu wandern, aber der weg ging nicht weiter. Wir fragten ne frau die da lang ging und siehe da, so freundlich wie überall wurde uns erklärt das man in der querstraße gehen müsste, durch ein hotel durch, an einem kleinen vorbei und dann gäbs irgendwann stufen auf die bridge. Ok…durch ein hotel…
Naja wir gingen also in die richtung die sie zeigte und tatsächlich war die straße dann zu ende mit einem schild das es links den kleinen weg zur rezeption des hotels ging. Naja was sollte uns schon passieren? Mehr als im hotel stehen und wen neues zum fragen haben ging ja nicht. Wir folgten also dem weg durch stufen, garten und hinterausgang des hotels (aber alles öffentlich zugängliche wege ohne verbotsschilder oder so) bis wir auf der anderen straßenseite wieder rauskamen ohne uns im hotel zu verirren. Wir waren etwas verwirrt, aber was solls? Wir waren wieder im viertel the rocks. Merkwürdig... Wir folgten der straße und überlegten was zu essen, war ja schon 3 uhr. Da kamen wir an einer kneipe oder bar oder so vorbei, sahen die leute was futtern, gingen weiter, überlegten es uns anders, gingen zurück und bestellten futter. Als wir da so saßen, fiel anne auf wo wir sind.
Uyen hatte uns eine unterkunft für sydney empfohlen, das heritage hotel. Die fotos sahen super aus und uyen meinte es sei noch besser, die absolut beste adresse für sydney und das nicht nur wegen der lage. Allerdings war es einigermaßen teuer, nicht im vergleich zu sydneys rest, aber zu unserem budget schon, im evas zahlen wir nur die hälfte und dafür fanden wir es dort ja auch schon klasse. Aber zumindest hatten wir das hotel nun mal gesehen und haben beweisfotos für uyen gemacht. Unser üblicher dusel eben, kein plan von nix, aber alles regelt sich :D

Wir aßen also, anne hatte bruscetta und n salat mit ceasar irgendwas und ich n anderen salat (mit hausdressing, was anderes gabs nicht wirklich) und knoblauchbrot. Das essen kam und im hausdressing war feta, bäh! Hätten sie ja einen vorwarnen können, haben mir nur essig und öl basis gesagt. Naja das gute an feta ist, das man gut drum herum essen kann. Das knoblauchbrot, das ich mit dem salat verputzen wollte war allerdings abartig, wenn ich jetzt noch dran denke wird mir komisch. Die haben brot gehabt in dem knoblauchzehen eingebacken waren, nicht viele und relativ geschmacksneutral. Dieses brot haben sie in scheiben geschnitten und in die pfanne gehauen mit honig! Das schlimmste essen in ganz australien (wenn man von dem einen inder mal absieht), das war so widerlich. Dieses süße klebrige brot, halb verbrannt und selbst bei den zehen hat man keinen wirklichen knoblauchgeschmack gehabt. Anne fands lecker, ich konnte es nicht essen, dieses süße klebrige hats mir echt hoch kommen lassen, ich kann mich jetzt beim schreiben noch dran erinnern und mich ekelts…bah…

Naja, die eine satt, der anderen schlecht gingen wir tapfer weiter geradeaus auf der straße auf der absolut nix los war. Keine gebäude, rechts irgendwo das wasser des hafens (und dafür sind wir soweit in die stadt hinein gelaufen weil wir dachten da wäre der aufgang), links ne mauer, paar bäume, the rocks hinter uns. Plötzlich ein loch in der wand links und stufen, siehe da die stufen zur harbour bridge, stand sogar drüber. Also hoch und 3 gefühlte stockwerke höher standen wir auf dem gehsteig der harbour bridge, vor uns der meilenweite weg über die brücke, sah ein klein wenig deprimierend aus, noch so weit…

Wir latschten und irgendwann war rechts neben uns keine hohe wand mehr sondern gitter und ausblick auf den hafen, opernhaus, stadt etc. sah schon genial aus, trotz der gitter, wir fingen prophylaktisch schon mal an zu knipsen. Auf dem weg kamen wir am pylon vorbei, also den stützpfeilern der brücke. Man konnte oben auf den rauf gehen und drin war noch eine art museum über die geschichte der brücke. Wir wussten nicht so recht ob wir hoch wollten, kostete auch was.
Wir gingen also erstmal bin in die mitte der brücke, wo ürbrigens ein wachmann rumstand. Keine ahnung wozu, da hingen überall zettel mit den strafen fürs beschmieren oder rumklettern, aber ein wachmann mitten auf der brücke fand ich doch etwas unsinnig. Zumal man ja auch am rand hochklettert wenn man denn will und nicht in der mitte weil der bogen zu weit weg ist um dran zu kommen.
Wir schossen also fotos und genossen den ausblick, allerdings nur durch die gitter. Waren schon etwas nervig grade beim knipsen. Musste ja dann die cam durchs gitter stecken, wobei ich nah ans gitter musste und runterschaute irgendwie. War mir eindeutig zu hoch und als anne dann anfing zu sagen, wenn die brücke einstürtzt ganz grade halten beim fallen ins wasser, wars dann auch vorbei und sie durfte die restlichen fotos machen während ich an der straßenseite stand und einfach geradeaus guckte. Haie hat sie übrigens nicht gesehen.

Auf dem rückweg kamen wir wieder am pylon vorbei. Ich dachte mir, ach was solls, bist nur einmal hier und die 10 dollar für etwas sport (man musste 250 stufen rauf) sind dann auch nicht zu viel. Wir gingen also los und kamen nach nem drittel zum museumteil samt bezahlung. Auf der hälfte war ein souvenirshop und ich kaufe karten und nach ewigen stufen waren wir auch endlich oben. Das war cool, einmaliger ausblick ohne gitter, 90m hoch. Wir haben die ganzen leute für den bridge climb gesehen und beschlossen das wir den eindeutig besseren platz hatten. Wir haben fast dieselbe aussicht (der pylon war nur 30 oder 40m unter der brückenspitze) und können sie sogar knipsen und das für nur 10 statt 200 dollar und wir mussten weniger stufen laufen :D
Ich glaube den bridge climb muss man nur machen wenn man den kick haben will auf der brücke rumzulaufen, für den ausblick nicht unbedingt, das kann der pylon auch.
Oben gabs noch ne menge infos zum bau, war echt interessant und die aussicht war hammer. Waren ewig oben und haben geknipst, im dunkeln muss es noch geiler sein.

Nachdem wir nun gewusst haben wie nah wir am hafen sind, sind wir dann auch gleich zum circular quay und wollten mit dem grünen umsonstbus ne stadtrundfahrt machen und dann in der city aussteigen und gucken und bei bedarf was kaufen.
Wir saßen an der haltestelle und warteten (natürlich hing dafür kein busplan aus). Plötzlich klingelte annes handy, der happy coach, der fragen wollte ob wir wirklich morgen in die blue mountains wollten oder es verschieben können weil zu viele anmeldungen sind. Nö wir müssen, Samstag sind wir schon in der luft, ok, damit war dann auch gleich reconfirmed und trip für morgen stand. Bus kam immer noch nicht nach 25 min. bin dann zu einem der bus-erklärer gelatscht. Ja da liefen leute in gelben leuchtwesten mit service hinten drauf, rum, die eigens dafür angestellt waren den leuten bei den bussen zu helfen, das nenn ich touriorientiert :D
Aber im prinzip standen immer zwei nebeneinander und quatschten oder redeten mit den busfahrern oder so. jedenfalls sagte mir der nette mann, dass die umsonstbusse nur bis 3 fuhren, außer donnerstags. Yeah, wie gut das Mittwoch war.
Wir gingen also los, einmal pitt street runter, haupteinkaufsstraße. Oben wo wir anfingen bestand sie noch aus riesen bürowolkenkratzern, aber nach ein paar blocks waren unten auch schon die geschäfte drin und die city begann. Es gab tonnen zu gucken und stöbern, ich kaufte noch souvenirs und wir liefen und liefen und schauten. Um uns rum das totale gewusel weil feierabend war, alles rappelvoll. Und das beste: es wurde dunkel und die geschäfte hatten trotzdem noch offen :D

Wir wollten dann bis zur central station gehen und von dort den zug nach hause nehmen. Wie gesagt central station, da fährt und hält einfach alles, leider war meine straßenkarte 2 straßen vorher zu ende, aber zumindest unsere richtung war richtig und wir dachten so was wie central station ist einfach nicht zu verpassen. Wir liefen also und sahen dann chinatown und die hallen von paddys market, überall backpacker unterkünfte und millionen von menschen. Wir waren ziemlich froh über unser rotlichtviertel, da ist es zwar voll, aber nicht so voll und laut wie hier und wir wohnten in einer absolut ruhigen nebenstraße, allein der straßenlärm hier war überwältigend. Überall dürfen da nämlich autos fahren, nicht so eine beruhigte zone wie bei uns fußgängerzone (gabs übrigens auch in melbourne nicht, nur in brisbane ein kleines stückchen).

Dann standen wir an einer riesenkreuzung, irgendwie kamen 6 straßen zusammen und in jede richtung ging irgendwas ab. In der mitte eine art platz, central station für die busse. Aha aber wo sind die züge? Wir waren etwas verwirrt weil wir nirgends schienen sahen oder ein schild hier runter zu den zügen. Wir liefen etwas verloren umher und schauten in jede richtung die straße an, die größte station sydneys kann nicht so schwer zu finden sein. Wir drehten uns grade um und was seh ich direkt hinter uns an einer ecke wo sich zwei fette hauptstraßen zu einer verengen? Das „wake up“. Das war das backpacker das leifi uns empfohlen hatte für sydney und das angeblich das beste backpacker auf erden sein soll. Laut deren inet haben sie so was wie flatscreens und die bäder sind wohl wirklich wie im hotel, aber wir wollten ja nun mal ins evas.
Und wieder einmal hatten wir mehr glück als plan und haben alles richtig gemacht. Die vorstellung mitten im zentrum, an allen straßen, in chinatown, an paddys market und sämtlichen zügen zu wohnen war echt horror. Ich hasse pampa, aber mitten im chaos muss ich nicht schlafen. Es war so laut und voll, da hätte das zimmer so hübsch sein können wie es will, diese umgebung war echt die hölle zum leben.

Naja wir drehten uns im kreis, sahen immer noch keine schienen und folgten einfach mal der menge über die straße, da war ein minipark mit großer hoher wand dahinter, das sah am viel versprechensden aus. Und tatsächlich standen wir kurz darauf in der riesen halle der central station.
Ein ultra hässlicher bau und noch älter. Farbe und etwas renovierung würden wunder wirken. Und riesig groß, standen da und haben erstmal versucht heraus zu finden wo wir hinmüssen. Es gab auf der ebene verschiedene gleise (so ungefähr 20 oder so) die wohl aber alle fernverkehr waren. Wo waren unsere züge und wo zum geier mussten wir weiter?
Naja wir stellten uns erstmal an um ein ticket zu kaufen, am schalter (die automaten sind schlimmer als unsere). Wir sagten dem mann wo wir hinwollten und er sagte von ganz alleine die gleisnummer und in welche richtung die liegt, das war praktisch :D aber den job hätt ich auch nicht machen wollen, wobei er echt mehr als fix war, wer weiß mit was er sich sonst so rumärgern muss oder er träumt nachts von wegbeschreibungen und abfahrtszeiten.

Wir mussten also weiter durch das gebäude durch und irgendwann ne treppe runter zu den gleisen wo unsere nummer mit bei war. Dann weiter schäbige gänge laufen und noch eine etage runter. Langsam wurds echt komisch, so tief und so schmuddelig, aber zumindest noch menschen. Wir kamen an ein gleis, rechts und links zug und ein schild das unsers weiter gerade aus ist. Wir gingen also weiter und gingen und gingen, keine ahnung wie lang dieser gang war, einmal durch den bahnhof, weit vor uns nur noch eine einzige person, die decke extrem niedrig, die wände siffig, dreckig, abgesplittert…aber wir liefen tapfer weiter bis ein schild kam: gleis pfeil nach unten. Oh wow, noch tiefer, wir gingen also runter und runter und runter, wir waren schließlich 5 etagen unter der erde als wir irgendwann mal unser gleis erreicht haben und der weg dahin war nicht nur lang sondern echt widerlich, alles was man sich so von bahnhofsklos vorstellt wurde hier vereint, war echt schäbbig und alleine vom durchgehen hatte ich das bedürfnis zu duschen. Das gleis sah dann wieder normal aus wie alle anderen auch, nur war es extrem warm hier unten. Aber zumindest waren hier auch wieder mehr leute, hätten wir da alleine stehen müssen, wären wir wahrscheinlich wieder gegangen :D
Also das war echt arsch der welt und da wär ich abends alleine nicht her gegangen, wie kann man ein gleis denn auch kilometer weit weg und megatief im ältesten teil des ganzen gebäudes machen? Pfui! Aber wir kamen zu hause an.

Im laufe des tages hatte ich irgendwann übrigens einen geistesblitz, ich wusste wo meine kartentüte ist. Jaja nachdem ich meinen stapel verloren geglaubt und tonnen neue gekauft habe, wusste ich irgendwann wo sie waren: auf dem dritten unbenutzen bett über anne das ich als ablagefläche benutzte, jaja ich weiß ich schäm mich. Aber ich hatte sie wieder, dort stand die tüte mit all meinen schätzen drin :D
Zum essen waren wir dann draußen auf unserer straße und ziemlich schnell einigten wir uns auf mexikaner und ich hatte lustige tacos. Hab weiche shells genommen weil sie nicht so splittern beim reinbeißen und dann alles runterfällt, das war der plan zumindest.
Bekommen hab ich 3 teigläppchen mit füllung in diesen lustigen roten plastikkörben wie man sie in filmen aus den usa immer sieht, hätt mich wegschreien können, dazu plastikbesteck. Anne hatte einen echten teller, auch aus plastik. War total geil. Essen war aber lecker auch wenn ich mit den weichen shells nicht weniger gekleckert hab als mit harten. gesättigt gingen wir nach hause, ich schrieb noch etwas berichte und freute mich über meine karten und anne ging mit leifi sonst was machen.

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