Dienstag, 14. April 2009
Gründonnerstag 9.4.09
Wir sind eher gegangen weil wir ja noch das auto abholen mussten, laut translink (so was wie vrr fahrtenplaner nur schlechter) ganz einfach, von der uni in bus in die stadt, dann umsteigen in anderen bus für noch mal etwa 5 haltestellen oder so (fahrt sollte 7 minuten dauern) und dann den rest ebend zu fuß, insgesamt etwa ne halbe stunde, jaha theoretisch. Mal abgesehen davon das hier alles länger dauert als in deutschland, ist translink wie gesagt nicht ganz so zuverlässig. Nebenbei ist das ganze bussystem hier extrem doof angelegt. Es gibt keine fahrpläne aber etwa 50 busse. Es gibt einen! Plan für alle routen in dem rudimentär irgendwelche hauptstrecken im innenstadtbereich eingezeichnet sind, allerdings keine einzige haltestelle und nix weiter weg. In den bussen selber wird weder anzeigt was die nächste haltestelle ist noch sagt der busfahrer es durch und es gibt auch dort keinen fahrplan. Wenn man pech hat und den fahrer fragt ob der da und da langfährt weiß er das nicht mal.
Die busse halten grundsätzlich nur wenn man drückt das er halten soll, was allerdings schwierig ist weil man ja nicht weiß wo man aussteigen muss. Man weiß den namen der haltestelle durch translink zwar, allerdings sind die beschriftungen hier komisch. Er sagt zwar halstestelle heißt toowong, Stopp 15. allerdings ist dieses stopsystem nicht so wie man sich das als deutscher vorstellt. Nicht die gesamten Stopps werden gezählt sondern nur die auf der jeweiligen straße. Die eine haltestelle heißt dann highstreet Stopp 16, die nächste ist boundary mit Stopp 14, wir mussten nach toowong Stopp 15. öhm….
Sind also natürlich falsch ausgestiegen, nämlich an bondstreet Stopp 12 und hatten erstmal keine ahnung wo wir sind genau. Aber mein kleiner stadtplan wusste hilfe und wir waren etwa 5-6 kilometer vor unserem ziel, dummes stopsystem, das könnte ja so einfach sein, theoretisch…naja dafür hatten wir das einkaufszentrum gefunden, war auch praktsich wie sich später rausstellen sollte.

Wir warteten also auf den nächsten bus, der allerdings hielt und nicht in service war, komische sache….nebenbei halten busse nur wenn man sie ranwinkt. Wenn man mal nicht aufpasst und mit jemandem redet und dabie vergisst zu winken fährt der einfach weiter.
Wir fragten jedenfalls den netten busfahrer und in dem kauderwelsch das er von sich gab (die aussies reden echt wie die hölle, so unfassbar nuschelnd…) hab ich rausgehört das wir an der falschen stelle stehen weil das ne gelbe haltestelle ist. Aha.
Hier ist es so geregelt das an weißen haltestellen alle busse halten, auch expressbusse in die stadt, an den gelben halten nur wenige auserwählte, auf keinen fall aber die expressbusse, man wartet also lange und das soll es noch grüne geben, die hab ich aber noch nie gesehen und was da hält oder eben nicht will ich mir nich mal vorstellen.
Er meinte also er würde in etwa 15 min als neuer bus wieder starten und er würde uns dann mitnehmen, allerdings nur wenn wir an der weißen haltestelle 2 weiter ständen. Aussies sind so bekloppt und wer sich dieses bussytem ausgedacht hat, gehört gevierteilt.
Wie liefen also los über die nächsten 2 kreuzungen und an einer weiteren gelben haltestelle vorbei, bis wir zur nächsten weißen kamen. Dabei haben wir dann auch gleich herausgefunden wo unsere bleibe über ostern sein wird, bis dahin mussten wir nämlich laufen. Jaja so ergänzt sich alles. Naja wir standen da also und tatsächlich hielt ein expressbus der uns in die stadt brachte. Mittlerweile war es so 20 nach 4 oder so. um 5 machte die autovermietung zu und um halb 4 sind wir von der uni gestartet übrigens.

Das nächste problem ist das es eine große straße in der stadt gibt wo alle busse ankommen und abfahren: adelaide street allerdings ist die grob geschätzte 3km lang. Auf ungefähr 1,5km länge kommen busse an und fahren auch ab. Die meisten halten direkt vorne und man wird rausgeschmissen, aber so wie dann wieder losfahren ist eine weißheit für sich. Jeder bus hate ne andere haltestelle. Wir wussten schon das wir einen bestimmten bus brauchten (translink mal vertraut), aber wo hielt der? Natürlich gabs ne stopnummer, aber den vertrauten wir nich mehr ganz. Auf den haltestellenschildern stehen natürlich die busnummern die abfahren mit der richtung in der die fahren, aber es stehen keine zwischenhaltestellen drauf, hilft also nicht um herauszufinden wo man zum teufel hin muss. Nebenbei läuft man die ganze straße runter und guckt wie ein idiot auf jede tafel und rätselt ob man nun richtig ist oder nicht.
Wir gingen also die straße rauf und runter bis wir an einer stelle standen die mit der stopnummer überinstimmte, laut plan sollte da auch unsere nummer abfahren, allerdings erst in einer viertelstunde und wir waren eh schon spät dran. Eine nette frau sprach uns dann an weil wir so verloren aussahen mit unseren plänen, den nicht vorhandenen haltestellen, abfahrtszeiten und dem einen busplan in dem alles irgendwie und gar nicht eingezeichnet war.
Sie sagte uns das in die richtung in die wir fahren, alle busse halten nicht nur der den translink ausgespuckt hab, die gabeln sich erst alle eine haltestelle danach. Puh! Mittlerweile ja noch später…

Wir also gewartet auf das irgendein bus kam. Die frau sagte uns dann in den könnten wir einsteigen. Zumindest waren wir also drin und wohl auf dem richtigen weg, allerdings hatten wir ja keine ahnung wie viele haltestellen es zur brunswick warern wo wir aussteigen mussten. Und der bus hält nur wenn man drückt, aber wir konnten ja nicht jede haltestelle drücken um zu gucken ob auf dem schild der name steht den wir brauchten, aber zum vorbeifahren und an der nächsten zurück zu laufen war nun gar keine zeit mehr. Ich ging also todesmutig zum busfahrer, während die autovermietung anne schon anrief wo wir denn blieben. In einem englischakzent der den aussies echt komisch ist anscheinend erklärte ich wo wir hinmüssten wir aber keine ahnung hätten wann wir drücken müssen und das er da auf jeden fall halten müsste, bitte. Er willigte ein und gar nicht später hielten wir auch an der richtigen stelle. Dank stadtplan wars dann auch echt nicht mehr weit bis zu europcar und wir holten das auto.

Der kerl erzählte uns erstmal das unser auto ein buchungsfehler war und er sich nicht erklären könnte wie wir überhaupt buchen konnten, irgendwas sei mit dem system gewesen. Eigentlich waren alle autos weg wegen ostern, sie hätten extra eines für uns herfahren müssen, und tatsächlich hatte es ein victoria kennzeichen. Deswegen sei es auch nicht so groß wie gebucht, aber immerhin 5 türen. Navi ist keins mehr da und laut ihm sollten karten im auto sein, juchuuu was ein spaß, aber ich kann karten lesen so lange es denn welche gibt.
Er fuhr das auto vom hof in die einfahrt, gab anne ne kurze einweisung und dann standen wir auch schon mutterseelen alleine auf diesem parkplatz mit dem neuen auto, das innen noch ganz nass war von der reinigung und komisch danach roch. Karten haben wir keine gefunden, dafür war der kofferraum größer als von außen erwartet. Hilfeeee…

Wir mussten also in die franklin villa unser gepäck abholen und zum neuen zu hause fahren und auf dem weg auch gleich zu daniel fahren, der uns seinen schlafsack leihen wollte. So weit so gut, die franklin villa ist auf meinem stadtplan eingezeichnet, daniels zu hause schon nicht mehr, da auf allen karten nur die innenstadt mit den umgebenden stadtvierteln drauf ist. Oh man.

Wir fuhren also erstmal zur villa ums gepäck zu holen, anne meinte in ihrem zimmer oben einen alten brisbane atlas gesehen zu haben, hoffen wir also mal.
Anne fuhr, ich navigierte, war gar nicht so einfach immer dran zu denken das man nach links muss, nicht nach rechts. Auch hatte man wenig gefühl für die abstände zur beifahrerseite. Das gute war die automatik, dann musste man wenigstens nicht auch noch mit der falschen hand schalten. Scheibenwischer und blinker sind natürlich auch andersrum, also wurde öfters mal gewischt und weniger geblinkt dafür. Die bremse war extrem empfindlich, so wie beim fahrschulauto und öfters wurde mal leicht genickt aber im großen und ganzen klappte das eigentlich. Anne war extrem angespannt und zwischendurch hab ich sie mal ans atmen errinert und etwas hände entspannen weil die knöchel schon weiß rauskamen. Eigentlich wars ganz lustig, ich hatte die karte auf dem schoß und wusste auch wo es lang ging (theoretisch nur geradeaus und dann rechts) und hab dann angesagt beim abbiegen auf die spur, hier halten, auf die linke seite, zu weit links wir kommen den außenspiegeln zu nahe…und anne fuhr dieses autochen und atmete. Das coole war, ich konnte tatsächlich auf der fahrt die karte lesen ohne probleme, hatte vorher so eine ingwer-reisetablette eingeworfen, die teile sind der hammer, wirken wie blöde, ich habe beim Auto fahren gelesen und auch das abrupte bremsen und komische abbiegen und nicht so sanfte anfahrten waren kein problem, als hätt ich nie was anders gemacht, von den packungen wird ich mir einen schwung mit nach D nehmen, kosten nur 7€ für 30 tabletten.

Jedenfalls dirigierte ich sie nach rechts bis wir vor straße standen in die wir wollten, dort aber nicht rechts abbiegen durften, einbahnstraße, nicht gekennzeichnet in der karte. Kein problem einfach die nächste und dann von da drauf. Jaha, damit fing alles an.
Ums kurz zu machen, das ebend die nächste rein, wurde ein ungefährer 20min abstecher mit wildem gekurve durch sämtliche west end straßen bis wir endlich an der villa ankamen. So viele einbahnstraßen und abbiegeverbote in die genau die straße die wir brauchten hab ich noch nie gesehen. Es war unmöglich und keine eine stand in meiner karte verzeichnet. Jedes Mal standen wir vor nem neuen problem mit der straße und mussten rumkurven.
Naja es war noch hell und anne bekam fahrpraxis, das war gut, aber die nerven hats nicht grade geschont.

In der villa gabs echt einen stadtplan von anno tuck, damit sind wir wenigstens bis daniel gekommen ohne größere verluste, allerdings wars dann schon stockdunkel, lesen wurde also schwer, aber es ging doch ganz gut der weg. Als wir im zweifel rechts abogen weil es irgendwo da sein musste, waren wir tatsächlich richtig.

Während er den schlafsack holte, erklärte uns seine frau wie man wieder in die stadt auf die andere seite des flusses kommt, das ist nämlich gar nicht so einfach weil es nur 3 brücken nach drüben gibt in der gegend und an keiner waren wir nah. Plan lesen ging ja nicht mehr so gut und wir kannten uns auch nicht aus. Der weg klang an sich ganz einfach, links durch den kreisverkehr rechts und rechts halten auf den highway nach dem scharfen knick. So weit so gut, irgendwann fiel uns auf das wir anscheinend die abzweigung zum highway verpasst hatten, warum auch immer. Also versuchte ich uns zur brücke zu dirigieren was in nervenzusammenbrüchen, wildem gefluche, verzweiflung und anschließenen meuchelwünschen dem stadtplaner gegenüber endete: man konnte nirgends abbiegen wo man wollte, einbahnstraßen, falsche straßenseiten, falsche brücke, kurven in der innenstadt bis man abfahren durfte, wieder über die falsche brücke zurück und schließlich wieder abbiegeverbot auf die richige brücke. Argh!

Keine ahung wie wir das hinterher gemacht haben, aber wir fuhren einfach drauf los und kamen tatsächlich im norden der stadt auf der richtigen seite an, ich konnts ja nicht glauben. Mittlerwiele war es 8 und steven wartete schon auf uns im einkaufszentrum um für das we einzukaufen. Wir mussten eigentlich immer noch einchecken, aber in anbetracht der tatsache dass das zentrum um 9 schließt versuchten wir gleich durchzufahren. Eigentlich mussten wir auf die straße am fluss und immer geradeaus bis man rechts abbiegen musste ins zentrum, welches wir übrigens schon kannten, weil wir da ja tagsüber schon versehentlich ausgestiegen waren (so fügt sich alles).
Na jedenfalls waren wir nach der brücke auf der parallelstraße zu der am fluss. Also kein problem, einmal links und dann rechts auf die straße und geradeaus. Wir wieder steven angerufen, wir wären also bald da. Jaha, wären wir auch gewesen wenn man denn hätte rechts abiegen dürfen. Es war echt zum kotzen, nach der 1000. runde an diesem tag waren wir dann endlich um 20 nach 8 am einkaufszentrum und haben steven gesucht. Selten etwas so nervenaufreibendes erlebt wie diese Autofahrt durch die stadt. Brisbane ist echt totaler murks wenn man nicht weiß wo diese ganzen abbiegefallen sind, die ja nirgends eingezeichent werden.

Wir kaufen also ein fürs we und versuchten den ganzen krempel im auto zu verstauen wo ja noch unser komplettes gepäck lag, nicht so einfach wie man denkt, denn wir kaufen ja u.a. 3 schlafsäcke, ne isomatte, essen, 3 sixpacks wasser, etwas anderes zum trinken. man war das auto voll, das es nicht hinten über den boden schliff war echt alles. Gegen halb 10 kamen wir dann endlich in den chasely appartments an. Klingelten den manager raus damit er uns aufmacht und bezogen unser zimmer.
Das war ziemlich cool. Also es war hässlich eingerichtet und echt alt, aber es war so praktisch. Jeder hatte ein zimmer mit eigenem bad, ein wozi mit angeschlossener offener küche und ein balkon. Ich fands toll, auch wenns gemuffelt hat weil der teppich wahrscheinlich schon 100 jahre alt ist. Eingerichtet mit allen: vom wasserkocher, über die mikrowelle bis hin zum toaster, gewürze, geschirr und backformen.
Ich fiel scheintot in ein zimmer aufs bett und die wahl war getroffen, ich hätt so schlafen können, man waren wir müde, das ganze rumgegurke war echt anstrengend irgendwie.

Wir packten etwas aus bis uns auffiel das wir immer noch keine einzige karte hatten um auch nur in richtung byron bay oder lamington nationalpark zu kommen. Navi gibt’s nicht (kirill brauchte seins selber), karten haben wir nur von brisbane und inet hatten wir nicht, was aber auch nicht geholfen hätte, da wir die google maps auch nicht hätten ausdrucken können.
Um halb 11 oder so zogen wir uns also wieder an und fuhren zur tanke. Beim abbiegen wollte anne kuppeln und latschte mit karacho auf die bremse. Genickt kann man das nicht mehr nennen, das wir keine blutergüsse vom sicherheitsgurt samt schleudertrauma hatten war echt alles. Wow! Der hinter uns fing nur wie wild an zu hupen als wir auf einmal ne vollbremsung vor der kurve hinlegten und schredderte haarscharf an uns vorbei. Nachdem wir wieder luft kriegten kauften wir ne karte zur gold coast. Der tankwart wünschte uns „gute reise“ und wir dampften ab.
Zu hause stand dann das übliche programm an (duschen, umziehen, auspacken, bett frei räumen vom ganzen krempel) begleitet von taschen für nächsten tag packen, koffer ausräumen um die klamotten zu finden, das bad einrichten, sich über trockner und waschmaschine freuen, weg für den nächsten tag raussuchen etc etc. das einzige das wir nicht machen konnten war nach hause telefonieren, hatten ja kein inet.
Gegen halb 1 waren wir tatsächlich fertig und ich hätt im stehen schlafen können. Um halb 8 wollten martha und steven kommen damit wir los können, heul.

Ich legte mich in mein bett (übrigens hatte ich das zimmer mit den 2 einzelbetten von 1m breite) und spürte die sprungfedern an den hüftknochen. Mist! Also hab ich mich wieder rausgequält, den koffer vom zweiten bett gewuchtet, die klamotten runter sortiert, tagesdecke abgezogen, gefaltet und unter mein bettlaken gewürgt. Diese dummen laken, die haben keine spannbettlaken sondern nur die normalen aus einfach stoff. Bis ich das einigermaßen faltenfrei ums bett gewürgt hatte, verging auch seine zeit und mein blutdruck stieg. Ich wuchtete den ganzen mist wieder aufs 2. bett zurück damit ich mich im zimmer einigermaßen bewegen konnte und fiel ins bett. Popelte mich zurecht und merkte das mein knie über den rand guckte. Blödes kleines bett, das war ich als querschläfer ja gar nicht mehr gewohnt. Bis ich die richtige position gefunden hatte bei der weder knie noch po oder decke runterhingen verging auch so seine zeit. Bis mir auffiel: scheiße wecker vergessen, argh! Ich stellte also wecker, hätte heulen können bei der zeit die drauf stand und endlich war der tag vorbei.

fotos gibts erst wenn ich sie sortiert, verkleinert und hochgeladen hab, also erst irgendwann im laufe der woche wahrscheinlich. dann wieder als neuer kommentar mit einem im beitrag damit mans auch merkt.

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